Erweiterung der EU

Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Lebensmittelkrisen vor Ländergrenzen nicht Halt machen, erfordert die Einrichtung eines effizienten europäischen Systems der Lebensmittelsicherheit die Zusammenarbeit aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Aus diesem Grund nimmt im Rahmen von Verhandlungen über den Beitritt zur EU der Aspekt der Lebensmittelsicherheit eine bedeutende Rolle ein.

Die Verordnung des Rates zur Schaffung eines Instruments für Heranführungshilfe (IPA) vom 17. Juli 2006 hatte die Ersetzung der vorherigen Finanzierungsinstrumente PHARE, ISPA, SAPARD, CARDS sowie der finanziellen Heranführungshilfe zugunsten der Türkei zur Folge. Das Instrument für Heranführungshilfe („Instrument for Pre-Accession Assistance“ — IPA) wird seit dem 1. Januar 2007 angewendet; es bündelt sämtliche Heranführungshilfen in einem einzigen speziell ausgelegten Instrument. IPA richtet sich an die Länder mit Kandidatenstatus (derzeit Kroatien, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und die Türkei) und an potenzielle Beitrittskandidaten (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien und — im Rahmen der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates — Kosovo).

Im Rahmen des IPA implementiert die EFSA die von der Europäischen Kommission finanzierte Maßnahme mit dem Titel „Preparatory Measures for the Participation of the Candidate and the Potential Candidate Countries in EFSA“ („Vorbereitende Maßnahmen für die Teilnahme von Beitrittskandidaten und möglichen Beitrittskandidaten an den Arbeiten der EFSA“). Mit diesem Programm werden die folgenden Zielsetzungen verfolgt::

  • Vorbereitung der zuständigen Organe in den Empfängerländern, die auf Gebieten aktiv sind, welche für die Arbeit der EFSA, der Europäischen Kommission und der Mitgliedstaaten relevant sind, auf ihre zukünftige Teilnahme an EFSA-Netzwerken;
  • Unterstützung beim Aufbau von Plattformen zum Kommunikations- und Informationsaustausch, welche die zukünftige Teilnahme der Empfängerländer an EFSA-Netzwerken ermöglichen;
  • Weitergabe von Kenntnissen über die auf den Arbeitsfeldern innerhalb des Aufgabenbereichs der EFSA zur Anwendung kommenden Methoden, insbesondere auf den Gebieten der Risikobewertung und der Datenerhebung;
  • Unterstützung der Empfängerländer bei ihren Kommunikationsmaßnahmen im Zusammenhang mit Risikobewertungen.

Das Programm für den Zeitraum 2009-2010 beinhaltet eine Reihe von Workshops, Studienaufenthalten und Seminare in verschiedenen Gebieten des Aufgabenbereichs der EFSA, in denen Themen wie z. B. Tiergesundheit und Tierschutz, chemische Kontaminanten, die Harmonisierung von Risikobewertungsmethoden, die Datenerhebung, Lebensmittelzusätze und Aromastoffe, diätetische Produkte, Ernährungsfragen, nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben, neuauftretende Risiken und neuartige Lebensmittel behandelt werden.

Redner der EFSA, der EU-Organe und der Mitgliedstaaten werden in Seminare eingebunden, um Informationen über Entwicklungen sowohl auf EU-Ebene als auch in den einzelnen Mitgliedstaaten zu geben. Darüber hinaus werden Vertreter der Empfängerländer die Gelegenheit haben, an bestimmten von der EFSA durchgeführten Sitzungen und Konferenzen sowie an wissenschaftlichen Kolloquien und Treffen mit den Interessengruppen teilzunehmen.

Die Teilnahme an diesem Programm wird die Empfängerländer des Weiteren dazu in die Lage versetzen, sich mit den Politiken und Arbeitsmethoden der EU vertraut zu machen, insbesondere mit dem integrierten Ansatz zur Lebensmittelsicherheit: „vom Erzeuger bis zum Verbraucher“.

Die umfassende Zielsetzung des Programms ist es, das Verständnis für die Arbeiten der EFSA zu wecken, Erfahrungen miteinander zu teilen, Mechanismen zum Informationsaustausch zu schaffen und zu gewährleisten, dass die nationalen Behörden der Empfängerländer sowohl vor als auch nach ihrem Beitritt zur EU in wirksamer Weise an den Aktivitäten EFSA teilnehmen können.

Contacts
Finn Sheye,
Koordinator des Programms „Vorbeitrittshilfen“, Referent für Institutionelle Angelegenheiten, Referat für juristische und institutionelle Angelegenheiten
Tel: +39 0521 036 672
Finn.sheye@efsa.europa.eu

Goran Kumric,
Referent für Institutionelle Angelegenheiten, Referat für juristische und institutionelle Angelegenheiten
Tel: +39 0521 036 862
Goran.kumric@efsa.europa.eu