Feuerkugelsequenz Welcome to the Homepage of MOLSI! Jupiterrotationssequenz


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Auf dieser Seite sind verschiedene Dokumente zusammengestellt, die aktuelle Projekte der Beobachter an der Archenhold-Sternwarte Berlin wiederspiegeln. Sollte Sie das eine oder andere Thema besonders interessieren, dann treten Sie doch mit uns in Verbindung! Wir freuen uns über neue Kontakte und sind sehr an der Zusammenarbeit mit anderen Amateurbeobachtern interessiert.

Zu folgenden Themen führen wir im Moment Projekte durch:

Vom Autor dieser Seiten wird nebenbei ein E-Mail-Adreßbuch deutschsprachiger Amateurastronomen verwaltet. Schauen Sie doch mal 'rein!
Übrigens: Diese Seiten sind weder Netscape-x.y noch sonstwie optimized. Ich konzentriere mich mehr auf den Inhalt als auf die Oberfläche... [smiley]


Meteorbeobachtung

Die Meteorbeobachtung hat an unserer Sternwarte eine lange Tradition. Schon auf den ersten Sommerfahrten des astronomischen Jugendklubs Anfang der achtziger Jahre bildete die visuelle Beobachtung der Perseiden den Schwerpunkt der Tätigkeiten. Die beobachteten Sternschnuppen wurden in spezielle Sternkarten eingezeichnet (plotting), später ließen sich daraus aktuelle Stromraten und Radiantenpositionen bestimmen.
1988 begann mit der fotografischen Meteorbeobachtung ein neues Kapitel in unserer Beobachtungstätigkeit: Ein von Mitgliedern der Jugendgruppe gebautes und auf der Sommerfahrt betriebenes Kamerasystem, liebevoll Meteorfalle genannt, diente der Erfassung und späteren exakten Vermessung möglichst vieler Sternschnuppen. Das System wurde später verbessert und flexibler gestaltet, kam in dieser Größe jedoch nur 2x zum Einsatz.
Im darauffolgenden Jahr hatte dann die computergestützte Meteorbeobachtung ihren Jungferneinsatz. Es handelt sich dabei um eine spezielle Form der visuellen Beobachtung (counting), bei der zu jedem Meteor nur die wichtigsten Informationen (Stromzugehörigkeit, Helligkeit, Zeit) erfaßt werden. Die bei der Beobachtung anfallenden Daten werden jedoch nicht mehr auf Kassenrollen geschmiert oder auf Bänder gesprochen, sondern über spezielle Handgeräte direkt in einen PC gespeist. Seit 1991 ist der Computer regelmäßig bei allen unseren Meteorbeobachtungen dabei, vor allem zur Aktivität starker Meteorströme hat sich die Anlage sehr bewährt.
Wir sind natürlich an der Nachnutzung unserer Entwürfe und der Software interessiert. So existiert bereits eine kompatible Anlage in Österreich, eine weitere wird gerade von niederländischen Freunden gebaut. Eine Demoversion samt Dokumentation ist als public-domain-Software verfügbar.

[BIN] install.exe (28k)
[BIN] install.arj (95k)
[ASCII] README (1k)

Sollte weiteres Interesse am Nachbau des Systems bestehen, helfen wir gern mit Schaltplänen und detailierten Hinweisen.
Unsere intensivsten Bemühungen gelten jedoch der Videobeobachtung von Meteoren. Erste Tests mit einem eigenen Kamerasystem haben wir bereits 1992 vorgenommen. Seitdem arbeiten wir fleißig an der computergestützten Auswertung der Videobänder und der weiteren Analyse der so erhaltenen Daten.
Unser Videosystem MOVIE stellten wir das erste Mal auf der International Meteor Conference (IMC) 1993 einem größeren Beobachterkreis vor, wo es große Beachtung fand. Auf der IMC '94 konnten wir dann neben der computergestützten Auswertung der Videobänder erste Ergebnisse auf der Basis dieser innovativen Beobachtungstechnik präsentieren. Im September 1995 wurden schließlich die neusten Ergebnisse auf der Basis aller digitalisierten Videobänder im Rahmen der IMC '95 gezeigt.
Eine ausführliche deutsche Einführung in die Videometeorbeobachtung erschien in "Sterne und Weltraum" (Hefte 7,8/9 1995). Der erste Teil des Beitrages behandelt die benötigte Technik zur Meteorbeobachtung und die Auswertung der Videobänder, der zweite Teil stellt zusätzliche bereits gemachte Auswertungen an Videobeobachtungen vor und gibt Anregungen zu weiteren Aktivitäten.
Aktuellere Ergebnisse unserer Arbeit sind in "WGN", der Zeitschrift der International Meteor Organization, erschienen. Die Videoaufnahmen während des '95er Quadrantidenmaximums waren auch die Grundlage für tolle Animationen von Meteoren und Feuerkugeln. Schließlich konnten nach der Auswertung der Videobänder vom Perseidenmaximum '93 systematische Fehler bei visuellen Beobachtungen nachgewiesen werden, die ebenfalls in WGN veröffentlicht wurden. Auch die kontrovers diskutierten 'dunklen Meteore' haben wir bereits auf unseren Bändern gefunden.
Ein für uns besonders interessantes Gebiet in der Meteorastronomie ist die Suche nach Clustereffekten in Meteorstömen. Bereits 1992 haben wir dahingehend eine erste Untersuchung anhand visueller Beobachtungen vorgenommen, wurden jedoch nicht fündig. Die letzten Ergebnisse unter Verwendung von Videobeobachtungen zeichnen schon ein etwas differenzierteres Bild, endgültige Resultate liegen aber noch immer nicht vor.
Zu den Leoniden 1995 haben wir wieder eine Expedition zur Bestimmung von Meteorparallaxen unternommen, die ein wenig unter schlechtem Wetter litt. Dafür war die Beobachtung der Alpha-Monocerotiden umso erfolgreicher: Wir hatten das einmalige Erlebnis, einen kurzzeitigen Ausbruch dieses Meteorstromes visuell zu beobachten und mit unserer Videotechnik aufzuzeichnen. Es war das erste Mal, daß überhaupt ein Ereignis dieser Art auf Videobänder gebannt werden konnte!
Der aktuelle Stand der Technik mit neusten Erkenntnissen zur automatischen Meteorsuche wird in einem WGN-Artikel und in einem Beitrag zur IMC 1996 beschrieben. Das erste echtzeitfähige Programm zur Meteorerkennung wurde auf der IMC 1998 vorgestellt.
In einem weiteren WGN-Artikel gaben wir einen ausführlichen Überblick über Geschichte, gegenwärtigen Stand und Zukunft der Videometeorbeobachtung gegeben. Er bildete die Grundlage zur Gründung von IMOs Video Commission während der IMC 1997.
Natürlich - so ehrlich müssen wir schon sein - sind wir nicht die einzigen Meteorbeobachter im Lande. Wir arbeiten fleißig im Arbeitskreis Meteore (AKM e.V.) mit, der seinerseits einer der aktivsten Gruppen in der International Meteor Organization (IMO) ist. Der AKM befaßt sich neben der Meteorbeobachtung mit der Erfassung einer Vielzahl von weiteren atmosphärischen Phänomenen. Ein Überblick über die 96er Meteorbeobachtungen im AKM wurde in SuW veröffentlicht.
Schließlich sei neben der von mir verwalteten Video-Homepage der IMO noch der Meteor Shower Calendar '98 erwähnt. Er enthält ausführliche und aktuelle Informationen zu allen momentan aktiven Meteorströmen. Wer glaubt, daß weniger manchmal mehr ist, der kommt vielleicht auch schon mit einer gekürzten Liste hin.
Noch ein link: Ich war in der glücklichen Lage, mein Hobby mit meiner Diplomarbeit zu verbinden. Es ging um die digitale Vermessung und Auswertung von All-Sky-Meteorfotografien, die im Rahmen des European Fireball Network anfallen. Wer sich die Arbeit ansehen möchte, benötigt jedoch einen schnellen Internetanschluß. Das PostScript-File ist satte 10 MB groß!
Last but not least: auch Spaß hat man bei der Meteorbeobachtung ...

Kontaktereignisse

Wir beobachten Kontaktereignisse aller Art - von Sternbedeckungen über Jupitermondverfinsterungen bis hin zu speziellen Bedeckungsphänomenen. Einen Schwerpunkt bilden momentan Beobachtungen von gegenseitigen Jupitermondereignissen im Rahmen der PHEMU97-Kampagne.
Eine besonders interessante Art von Kontaktereignissen, vor allem wegen ihrer Seltenheit und besonderen Attraktivität, sind Sonnenfinsternisse. Leider müssen wir noch bis 1999 auf die nächste in Deutschland sichtbare totale Sonnenfinsternis warten, man kann ja aber solange auf Reisen gehen! So gelangen zum Beispiel sehr schöne Bilder von der totalen Finsternis in Bolivien (November '94). Auch Mondfinsternisse sind natürlich nicht zu verachten, aber da müssen wir nun ja sogar bis zum Jahr 2000 warten ...

Planeten

An beiden großen Berliner Sternwarten nimmt die Planetenbeobachtung einen wichtigen Platz in der Arbeit der Amateure ein. Eine Zusammenfassung der Aktivitäten enthält neben Kontaktadressen die hauptsächlichen Schwerpunkte unserer Arbeit.
Die Video- und CCD-Technik spielt bei der Planetenbeobachtung eine immer größere Rolle. Eines der herausragendsten astronomischen Ereignisse der letzten Jahre, der Einschlag des Kometen Shoemaker-Levy-9 auf Jupiter, wurde von uns besonders intensiv mit verschiedenen elektronischen Beobachtungstechniken verfolgt. Aktuellere Arbeiten betreffen die Auswertung von Planetenvideos von der Volkssternwarte Hof, die ganz nette Planetengesamtkarten und Rotationsanimationen enthält. Die Ergebnisse werden demnächst in "Sterne und Weltraum" zu sehen sein.
Auf dem ftp-Server meiner alten Uni liegen übrigens einige interessante Programmpakete für die Auswertung von Planetenbeobachtungen:

[Verzeichnis] JuPos für Jupiterbeobachtungen
[Verzeichnis] SaPos für Saturnbeobachtungen
[Verzeichnis] Period zur Periodensuche und
[Verzeichnis] PE zur Berechnung von Planetenephemeriden

Astrofotografie und CCD-Beobachtungen

Es gibt so manchen begeisterten Astrofotografen in unserer Beobachtergruppe. Während die einen mit Hilfe gehyperter Filme und großen Schmidt-Kameras auch die letzten Strukturen schwacher Nebel sichtbar machen wollen, begeben sich andere mit moderner Elektronik auf Photonenfang. Eine Auswahl von Astrobildern, die mittels Videotechnik gewonnen wurden, vermittelt einen ersten Eindruck dieser Bemühungen.
Ein etwas exotisches Gebiet ist die astronomische Stereofotografie. Doch auch hier gilt: Die ausgefallenen Dinge sind häufig am interessantesten...

Halobeobachtung

Von einigen Unwissenden als 'Schlechtwetterastronomie' verschrien, ist auch die Halobeobachtung ein spannendes und interessantes Betätigungsfeld für Amateurastronomen. Schon in früheren Jahrhunderten wurden die Menschen von großen Halophänomenen fasziniert, die damals als Vorboten historischer Ereignisse aufgefaßt und dementsprechend aufgezeichnet und publiziert wurden.
In unserer Gruppe gab und gibt es aktive Halobeobachter. Neben der regelmäßigen Beobachtung dieser atmosphärischen Erscheinungen bemühen wir uns sehr intensiv um die Datenerfassung und -auswertung innerhalb der Sektion Halobeobachtung (SHB) des AKM (gleichzeitig Betreuer der VdS-Fachgruppe "Atmosphährische Erscheinungen") . Das dazu entwickelte Programmpaket ist public-domain-Software und im Internet verfügbar:

[BIN] install.exe 80k
[BIN] install.arj 359k
[ASCII] README (1k)

Auch der Haloschlüssel, die Vorschrift, nach der die Halobeobachtungen für die zentrale Erfassung verschlüsselt werden, ist hier zu finden:

[BIN] haloschl.ps (deutsch - für den doppelseitigen Ausdruck entworfen) 74k
[BIN] haloschl.doc (deutsch - WinWord-6.0 Quellfile) 30k
[BIN] halokey.ps (englisch - für den doppelseitigen Ausdruck entworfen) 69k
[BIN] halokey.doc (englisch - WinWord-6.0 Quellfile) 29k
[BIN] halokey2.ps (englisch - doppelseitig im 'Brieftaschenformat') 73k
[BIN] halokey2.doc (englisch - WinWord-6.0 Quellfile) 29k

Mehr über Halos findet man hier.

Leuchtende Nachtwolken

Die Leuchtenden Nachtwolken (NLC) sind erst seit gut 100 Jahren bekannt und werden seit kurzem aktiv im Arbeitskreis Meteore beobachtet. Die beim AKM in den 1995, 1996 und 1997 eingegangenen Beobachtungen sind jedoch bereits in internationalen Auswertungen eingeflossen.
Einen Eindruck von solchen Erscheinungen vermittelt ein Foto, daß im mir Sommer 1994 in Berlin gelang. Auch eine Sichtung aus Chemnitz mit beeindruckenden Serienaufnahmen und Animationen liegt vor.

Radioastronomie

Daß Amateurastronomen nicht nur an das sichtbare Licht gebunden sind, sondern auch andere Bereiche des elektromagnetischen Spektrums erforschen können, haben in verschiedenen Volkssternwarten installierte Radioteleskope gezeigt. Auch an unserer Sternwarte ist seit einiger Zeit ein Radioteleskop im Aufbau, das nach seiner Fertigstellung einerseits dem 'Publikumsverkehr' dienen soll, das aber auch für Beobachtungsprojekte von Amateuren zur Verfügung stehen wird.

Astronomiegeschichte

Die VdS-Fachgruppe "Geschichte der Astronomie" hat nicht zufällig ihren Hauptsitz Berlin. An der Archenhold-Sternwarte wird seit Jahren wissenschaftshistorisch geforscht, und eine muntere Schar von jungen 'Amateurhistorikern' ist seit über 15 Jahren dabei, die älteste Sternwarte Mecklenburgs in Eigeninitiative zu rekonstruieren. Zum Stand der Arbeiten am Astroturm Remplin liegt ein kurzer Abriß vor.

Sonstiges

Astronomie als Hobby heißt natürlich nicht nur stures Beobachten und Auswerten, erst Gruppenaktivitäten wie Exkursionen und Sommerfahrten machen das Hobby zu der einmaligen Freizeitbeschäftigung!
Man kann die Sache natürlich auch hochwissenschaftlich angehen, wie die Untersuchung zu Meteorwahrnehmungsgeräuschen zeigt.


Soweit der Überblick zu unseren wichtigsten Tätigkeiten. Natürlich befaßen wir uns noch mit vielen Dingen mehr, zu der einen oder anderen Aktivität werden Sie hier daher in Zukunft auch neue Verweise finden. Sollten Sie auf den Geschmack gekommen oder an weiteren Informationen interessiert sein, dann mailen Sie einfach! Auch positive wie negative Kommentare zu dieser Seite sind stets willkommen - erstere natürlich bevorzugt. [smiley]


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Sirko Molau; letzte Änderung: 3. September 1998